Weise Worte

Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.

Quelle: Douglas Adams (1952–2001) – »Einmal Rupert und zurück« (»Mostly Harmless«), fünfter Teil der Reihe »Per Anhalter durch die Galaxis«, erschienen 1992.

Fukushima
Eine der wiederholten Explosionen im japanischen Kernkraftwerk Fukushima,
hier in Block 3 am 14.03.2011.

15 Kommentare

  1. @berufspolemiker:
    Zig Millionen Atomkraftfans weltweit stehen sicher schon schlange, oder?
    Ach nein, die haben ja keine Zeit, weil sie derzeit vollauf damit beschäftigt sind den Atomkraftgegnern den Mund zu verbieten und zu erklären, daß Atomenergie natürlich trotzdem total toll und harmlos ist.

  2. In einem Punkt hatte Douglas Adams leider nicht recht, dass nämlich ein unmöglich kaputtgehbares Ding“[…] unmöglich zerlegt […] werden kann. […]“
    Leider falsch: Es genügen zum Beispiel Erdbeben, Wahl des falschen Standorts, böser Wille, Ignoranz, Inkompetenz oder schlicht die Zeit, um _jedes_ Ding auf Erden zu zerlegen.
    Ansonsten hatte Douglas natürlich _immer_ recht.
    Am 25. Mai ist Handtuchtag. „Handtuch feucht halten und um den Kopf wickeln“ ist eine der damit praktizierbaren und _garantiert_ funktionierenden Überlebenstechniken.

  3. Douglas Adams hatte so oft so unerträglich recht! Meine Jugend verbrachte ich mit dem Anlegen von Grünflachen und dem Erspinnen eines kaum haltbaren Weltbildes und vieles davon geht auf Douglas Adams zurück! Danke Doug, Held meiner Jugend, Grundstein meiner polemischen Aussprache, Fundament meines Wissens! Sei froh, dass Du Dir den Scheiß hier nicht mehr anschauen musst, Du hast es kommen sehen…
    Kommen wir zum aktuellen Bezug, Fukushima: Das Ding ist platt und der ganze Dreck auch schon längst raus, darüber sind wir uns hoffentlich im Klaren, oder? Und jetzt kommt mir nicht mit euren dämlichen Jod-Tabletten und im Keller verschanzen. Wenigstens jetzt sollten wir mal die Eier zeigen, die Suppe auch selber auszulöffeln! Derzeit stehen 50 Jungs in Alufolie gewickelt ihren Mann im Werk und löffeln alleine…

  4. Ich kann mir auch einfach die Augen zu halten. Dann kann ich sicher sein, das der gefräßige Plapperkäfer von Traal mich nicht sieht und demzufolge auch nicht frisst.
    Das scheint auch in der Politik aktuell eine durchaus öfters praktizierte Lösung für Probleme anderer Leuten (PAL) zu sein. Augen zu und durch, es wird schon klappen.

  5. Man könnte auch statt unmöglich einfach eine Wahrscheinlichkeitsskala nehmen. Je unwahrscheinlicher ein Defekt ist, desto schwieriger ist er zu reparieren.
    Man muss den Satz schließlich nicht wortwörtlich verstehen.
    Und wenn dann ein solches Objekt doch kaputt geht (wir hatten gerade das Beispiel der PET Colaflasche) dann ist es einfacher das Objekt neu zu bauen, als es zu reparieren.
    Bei einem Kernkraftwerk ist allerdings die Reparatur des Schadens notwendig…

  6. Quatsch. Es existiert _nichts_ auf der Welt, was „unmöglich kaputtgehen“ gehen kann. Man sollte immer demjenigen misstrauen, der meint etwas könnte „nicht kaputt gehen“. Man hätte hier (sonst auch immer im Leben) eher nach ‚Murphy’s Law‘ handeln sollen „Anything that can go wrong, will go wrong“. Und bei ersten Anzeichen handeln sollen (siehe 2008er Depeschen Berichte).
    Auch hier ist letztendlich der „Mensch das Maß aller Dinge“, nicht die Technologie. Eine Technologie an sich kann nicht böse oder gefährlich sein – sie ist es immer nur in Menschen Hand. Der Mensch muss sein „Maß“ eingrenzen, weil ihm seine Unzulänglichkeiten in solchen Fällen bewusst werden.
    Es sind Unzulänglichkeiten des Menschen, wie Habgier, Neid, Arroganz, etc. die zu Katastrophen führen, nicht eine ‚Technologie‘.

    1. @ Oskar Wild – Ich verstehe Herrn Adams definitiv so, dass die Aussage „kann unmöglich kaputtgehen” keine physikalische Eigenschaft eines Dinges ist (kann sie gar nicht sein, da stimme ich zu: alles geht irgendwann kaputt), sondern die aus den genannten Unzulänglichkeiten getroffene Einschätzung eines Menschen. Insofern sehe ich uns einer Meinung.

  7. Ich sehe den Zusammenhang zum Bild nicht … Wer sagt denn, dass ein AKW unmöglich kaputtgehen kann?

    1. @Chris – Ich zitiere aus einem heutigen Beitrag bei tagesschau.de: „… Steven Chu, der amerikanische Energieminister, im US-Kongress: ,Der Pro-Atom-Kurs der Regierung in Washington hat sich auch nach der Katastrophe in Japan nicht verändert’. Vor allem in Regionen mit Erdbebengefahr erfüllten die Anlagen höchste Sicherheitsstandards. Sie könnten auch Erdstöße und Tsunamis wie in Japan aushalten.” Das läuft für mich auf dieselbe Hybris hinaus, als wenn jemand wörtlich „unmöglich” sagte.

  8. Hatte gestern schon den Gedanken, dass sich in der Fukushima-Katastrophe eine Menge Adam’scher Ironie steckt. Da gibt es zB eine hochentwickelte Zivilisation, die sich ihres lästigen Mittelstands entledigte – und kurz darauf genau wegen dessen Abwesenheit zugrunde ging. Erinnert mich ein wenig an lästige Sicherheitsmaxima.

  9. Deswegen auch „Mostly harmless“ in der zweiten Auflage des „Hitch Hiker’s Guide to the Galaxy“ als Einstufung für unseren Planeten – statt nur „Harmless“ in der ersten Auflage. Vermutlich.

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