Kategorie: Von der Tageskarte

Kaum passiert, schon gebloggt

Vorfreude …

… ist doch die schönste Freude. Am Freitag erscheint ENDLICH die zweite Staffel von »Little Britain« auf DVD. Natürlich habe ich vorbestellt. Dieser Serie verdanke ich nicht nur rasendes Entzücken, sondern auch die größte Anzahl im Alltag praktisch zitierbarer Dialogschnipsel seit langem (»Ich bin eine Lady!«, »Ja, aber nein, aber ja…«).

Davor entsprang mein Zitatrepertoire hauptsächlich in den Monty-Python-Filmen (»Ganz schön nassforsch, was?«, »Sei ein Mann, Arthur Puty!«), Star Wars (»Wir verlieren einen Deflektorschild!«, »Das ist kein Mond, das ist eine Raumstation!«), »Brust oder Keule« mit Louis de Funes (»Oh, the Bill aber very happig!«, »Wird einem nicht gleich schlecht von.«) – und natürlich Loriot (»Ach.«, »Sagen Sie jetzt nichts, Hildegard.«).

Lange Rede, kurzer Sinn: wer Comedy Central nicht kennt oder empfangen kann – »Little Britain« ausleihen oder kaufen und ansehen!

Hohler Zahn

Heute, 08:50 Uhr. Sicherheitskontrolle am Hamburger Flughafen. Vor mir eine junge Dame, blonder Pagenkopf, akzentuiertes Make-Up, ganz in schwarz gekleidet, High-Heel-Stiefeletten, Netzstrümpfe, superkurzer Minirock, enganliegender Pullover. Kurz: ihr gesamtes Styling setzt auf maximale Wirkung bei der Zielgruppe Mann.
Sie entledigt sich ihrer Jacke und legt ihre Handtasche in die Plastikwanne auf dem Fließband.

Security-Angestellter: Haben Sie Flüssigkeiten dabei?
Sie (stutzt): Ja …
Security-Angestellter: Kann ich die bitte mal sehen?
Sie (irgendwie überrascht): Ja …
Nimmt die Handtasche wieder aus der Wanne und kramt darin herum. Holt einen originalverpackten Schokoriegel heraus und hält ihn hoch.
Security-Angestellter: Da sind aber keine Flüssigkeiten drin …
Sie (kichernd): Ach, ich hatte verstanden Süßigkeiten …!

Klar, hochgefährlich. Schokoriegel, womöglich mit scharfkantigen Mandelsplittern, und dann noch ohne Waffelschein durch die Security an Bord schleusen. Ts, ts …

Euer Bier. Nicht meins.

Heute kam ich an einem Plakat vorbei, das mich stehenbleiben und zustimmend grinsen ließ. Grafisch nicht besonders aufregend, aber ehrlich. Sozusagen die »Dove«-Kampagne für Männer.

Nicht, dass ich generell Vorurteile gegen Produktinnovationen hätte. Ich habe es probiert. »Lemon« stand auf der Flasche. Und schon beim ersten Zungenkontakt dachte ich: Bäh, nee, dann lieber’n Bier. Eins, das hopfig und herb ist. Kräftig, natürlich und echt. Ohne Limette, Orange, Guarana, Koffein, Dragonfruit, Maracuja, Cranberry, Basilikum, Lakritze, Waldmeister, Bubblegum – und vor allem: ohne ZUCKER! Ohne Bullshit eben. Und darum sage ich: lasst uns durch die Straßen ziehen und skandieren »Bravo, Pilsner Urquell!«

Und damit die Werbung nicht so einseitig bleibt, gibt’s als Bonusmaterial noch ein paar weitere persönliche Bierempfehlungen: Guinness Extra Cold, Köstritzer Schwarzbier, Schneider Weisse, Fürstenberg Kristallweizen, Fürst Louny Schwarzbier, Märkischer Landmann Schwarzbier, Duckstein, Tucher Hefeweizen, Velkopopovický Kozel.

Männerbier

Monsieur 1,5 Volt

Max Goldt hat recht. In seiner Kolumne »Die Leutchen und die Mädchen« resümiert er gewohnt treffend seine Wahrnehmungen bezüglich der Beschriftung der Bevölkerung auf Klamotten und Accessoires mit unpassenden bis völlig sinnfreien Texten – mühsam sich dahinwuchtende Adipöse mit dem Slogan »ACTIVE ATHLETIC RUNNERS« auf dem fettverzerrten Sweatshirt etwa und Ähnliches. Neulich an der U-Bahn Mundsburg etwa erklimmt ein älterer Herr die Treppe zum Bahnsteig, langsam und angestrengt, an Krücken gehend. Mit vergleichbarer Mühsal steigt er mit mir in denselben Wagen. Er trägt ein Baseball-Cap, vermutlich ein Werbegeschenk, mit der Aufschrift »ICH STEHE UNTER STROM«.

Trotz allen Respekts vor allen durch Krankheit und Alter beeinträchtigten Menschen konnte ich nicht anders und dachte: Hm. Wird dann wohl Kriechstrom sein …