Kategorie: Von der Tageskarte

Kaum passiert, schon gebloggt

Runde Sache

Durch diese schicken Bierdeckel, die im idyllischen Berliner Gartenlokal Floriansgarten (Update: inzwischen geschlossen) auslagen, wurde ich gestern auf die französisch-niederländische Low-Cost-Airline transavia aufmerksam. Ein gelungenes Corporate Design, das mir auch deshalb gefällt, weil es rein zufällig einige meiner persönlichen Lieblingsfarben benutzt. Abgerundete, geometrische Retro-Fonts wie »Bauhaus« und »Blippo« sind anscheinend bei Erscheinungsbildern zur Zeit wieder schwer en vogue, wie auch der jüngste Relaunch von airberlin und das neue CD der Stadt Belfast zeigen. Mal sehen, wie weit der Trend trägt.

transavia Bierdeckel

Wer hat Angst vor CMY?

Beim Durchstöbern der unzähligen Profile auf dem New Yorker Kreativportal Coroflot weckte das Portfolio des Engländers Andy Smith heute spontan meine Begeisterung. Nicht nur, weil er in viele Motive mit seinem naiv-klaren, angenehm computerfreien Stil famose handgezeichnete Typographie einbaut, sondern auch, weil die zahllosen skurrilen Bewohner seines farbenfrohen Figurenkosmos auf Anhieb mein Herz gewonnen haben. Besonders angetan hat es mir das »3 Colour Monster« (unten rechts im Bild), das es in limitierter Auflage sogar als Poster zu kaufen gab. Leider inzwischen ausverkauft. Aber ein Besuch seiner Website (oder seines Blogs) lohnt sich dennoch auf jeden Fall.

Andy Smith Illustration
Illustrationen: © Andy Smith | by kind permission of the artist

Oliven-Schafskäsecreme

Passend zum endlich mal wieder angesagten Grillwetter der kommenden Tage hier eine Rezeptempfehlung – passt mit etwas rustikalem Brot (Ciabatta, Bauernbrot) sowohl zu Fleisch als auch zu Fisch.

Zutaten
(ergibt ca. 350 g)

1 Frühlingszwiebel, sehr fein gehackt
je 1 Handvoll schwarze und grüne entsteinte Oliven, sehr fein gehackt
2–3 eingelegte milde grüne Peperoni, entstielt und sehr fein gehackt
2 EL Madeira
2 TL Tomatenmark, mit etwas Wasser verdünnt
Olivenöl
Salz und Pfeffer
1 TL Honig (Wichtig! Erst die leichte Süße gibt der Creme das besonderen Etwas)
1 EL Balsamico
1/2 Msp. Chilipulver
1/2 TL Rosenpaprika
je 1/2 TL Thymian und Oregano, frisch oder getrocknet
1 Packung Feta (aus Schafsmilch)
etwas Milch
50 g Frischkäse (z.B. BUKO)

Die Frühlingszwiebeln in dem Olivenöl glasig andünsten, mit Madeira ablöschen, Oliven und Peperoni zugeben und mitdünsten. Tomatenmark, Honig und Gewürze zugeben und alles auf kleiner Flamme 5–10 Min. unter gelegentlichem Umrühren schmurgeln lassen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Schafskäse, Frischkäse und Milch mit einer Gabel oder im Mixer zu einer glatten Masse vermengen. Die abgekühlte Würzmasse unterheben und die Mischung einige Stunden durchziehen lassen.

Oliven-Schafskäsecreme
Rezept und Foto: © formschub

Nosferatu goes Disco

Das neue Musikvideo von den Chemical Brothers, »Midnight Madness«, zeigt wieder einmal, dass CGI-Effekte um so eindrucksvoller wirken können, je raffinierter und weniger vordergründig sie eingesetzt werden. Ich habe bei dem kobolzenden Glitzergnom sofort Max Schreck vor Augen gehabt.

A propos: Hat beim Vergleich zwischen einigen Szenen des Chemical-Brothers-Videos zu »Believe« (2:02–2:07) und des Hornbach-Baumarktspots »Mach es fertig/Badezimmer« (0:19–0:24) sonst noch jemand ein Déja Vu?

Thronfolger?

Ein schwerer Schritt, ein mutiger Schritt, ein guter Schritt? Nach 13 Jahren wird einer der langlebigsten und, wie ich finde, besten und stimmigsten Werbespots Deutschlands abgelöst und damit der weit über die Zielgruppe der männlichen und weiblichen Friesenpilstrinker hinaus bekannte »Jever-Mann«, bislang verkörpert durch das Model Oliver Debray, vom Mutterhaus Radeberger in den Ruhestand geschickt.

Doch der Jever-Mann lebt weiter, in einem Remake, wenn man so will. Die Geschichte des Spots ist geblieben, das Konzept »Dünenwanderer« wurde fortgeführt, aus dem Off mit stimmungsvollen Zitaten und sparsamer Musik untermalt, Farbwelt und Rhythmus der Bilder wurden wieder aufgegriffen und selbst der Regisseur, Lazlo Kadar, ist derselbe wie 1995. Und doch, so finde ich, ging etwas verloren. Der (noch) unbekannte neue Darsteller, die Bildsequenzen mit Himmel, Landschaft, Pferden und vor allem die Schlusseinstellung, in welcher der vermeintliche frühere Einzelgänger in den Dünen jetzt auf gleichgesinnte Gesellschaft stößt, all das will bei mir keinen harmonischen Gesamteindruck hinterlassen. Meine Meinung, mein Bier. Der Satz »genau meine Art, loszulassen« ist mir z.B. zu werbisch, die Schlussszene zu »becksig«, der Schauspieler zu sorgfältig gecastet, die Bilder zu durchgestylt. Ich mochte den alten Jever-Mann lieber.

Tschüs, Oliver Debray.

Der neue Jever-Spot wurde erdacht und umgesetzt von der Agentur Ogilvy & Mather, Frankfurt. Hier nochmal der alte und der neue Jever-Mann im Vergleich.

Jever-Mann
Fotos: © Radeberger Gruppe KG / Friesisches Brauhaus zu Jever

Rote-Bete-Carpaccio

Eine leichte, mediterrane Vorspeise, die das Thema »Rote Bete« einmal jenseits des erdig-deftigen Horizonts interpretiert. Einfach 2–4 vorgekochte, vakuumverpackte Rote-Bete-Knollen aus dem Supermarkt mit dem Gurkenhobel in dünne Scheiben hobeln, auf einer Platte oder Tellern ausbreiten und mit einer Vinaigrette aus Olivenöl, Zitronensaft, etwas durchgepresstem Knoblauch, Salz und Pfeffer überziehen. Einige Zeit durchziehen lassen und vor dem Servieren mit goldbraun gerösteten Pinienkernen bestreuen.

Rote-Bete-Carpaccio

Das genaue Rezept ist nachzulesen im Kochbuch »couscous con amore« (Knesebeck-Verlag), zum Zeitpunkt dieses Eintrages im Sonderangebot bei Zweitausendeins.