Kategorie: Von der Tageskarte

Kaum passiert, schon gebloggt

Einfach. Gut.

Nach den vielen Gestaltungsunfällen der letzten Wochen, die beispielsweise im fontblog und im Designtagebuch zu recht fassungslos bis ärgerlich kommentiert wurden (Logo-Redesigns von Müller Milch, RWE, Vauxhall, Teutonia u.a.), gab es heute, zumindest für mich, endlich mal wieder etwas zum Freuen. Manchmal entstehen CD-Cover (oder früher auch Plattencover), die so genial sind, dass sie einfach begeistern, ganz egal, ob Musik oder Interpret dem eigenen Geschmack entsprechen. So ging es mir heute beim Anblick des Covers zur neuen, dritten CD von Portishead, »Third«. Ein starkes Stück Design, reduziert auf das absolut Wesentliche, tolle Farben, perfekte Typographie. Ich ziehe meinen Hut – und werde mit Sicherheit auch mal reinhören.

Portishead_Cover

Press(e)freiheit

Als Grafik-Designer bin ich ein visueller Mensch. Und deshalb tut es mir in den Augen weh, wenn Fernseh- und Videomacher ohne Rücksicht auf Ästhetik einzelne Szenen ungeachtet ihres Bildschirmformats 16:9 oder 4:3 beliebig pressen, stauchen oder dehnen, anschließend völlig unbekümmert zusammenmontieren und senden. So z.B. geschehen in den Tagesthemen am gestrigen Abend – aber es geschieht auch anderswo. Immer wieder, Tag für Tag, vielleicht gerade jetzt. Das Schreien der Bilder ist förmlich zu hören. MERKT DENN DAS KEINER???

Tagesthemen quetsch
© Standbild: © Das Erste / Tagesthemen

Rigor Mortis

Motorräder, von mir aus. Autos und Tuningzubehör, meinetwegen. Bei Reifen hat es ja fast schon Tradition, also will ich mal nicht so sein. Werbekalender mit lasziv sich räkelnden Damen in mehr oder weniger bekleidetem Zustand (vulgo: Pin-ups) auf, neben oder abseits von Produkten, haben seit Jahrzehnten in manch testosterongeschwängertem Umfeld viele treue Fans. Aber für einen Hersteller von Särgen? Wer ist die Zielgruppe? Vom Verblichenen selbst ist kaum mehr eine Regung zu erwarten und auch Bestatter, in deren Büroräumen derartiges die Trauer gewohnten Wände ziert, sollten sich auf verstörte Blicke ihrer Klienten gefasst machen (keine Angst, die Fotos sind jugendfrei …).

Sargkalender

Fotos: © CofaniFunebri.com | © Paul-Georg Meister / PIXELIO

Dis «fromaaaaaage»!*

Gebackenen Camembert mit Preiselbeeren kennt wohl jeder. Und auch eine Käseplatte zum Dessert ist mittlerweile nichts Besonderes mehr. Aber Käse mit Konfitüre zum Nachtisch? Dass das mit den speziellen Confits pour Fromage des französischen Herstellers L’Épicurien, gekauft in den Pariser Galeries Lafayette, ganz hervorragend schmeckt, durfte ich bei einem Kurzurlaub dort bereits einmal probieren – und gestern bekam ich als Mitbringsel das komplette Sortiment geschenkt: Weißweinconfit mit Williamsbirne (für Blauschimmelkäse), Schwarzkirschconfit (für Tomme de Brebis), Feigen-Nuss-Confit (für Ziegenkäse), Apfel-Cidre-Confit mit Calvados (für Camembert), Mirabellen-Edelzwicker-Confit mit Kreuzkümmel (für Munster oder Époisse) und Quittenconfit (für Manchego). Wer so bald keine Connection nach Paris hat, kann auch beim deutschen Online-Schlemmerversand Laux aus dem ganz ähnlichen Sortiment des Herstellers Guillaume & Lesgards wählen: Kirsch-Lakritz-Chutney (für Brebis), Feigen-Trauben-Chutney mit Lorbeer (für Ziegenkäse), Aprikosenchutney mit Kümmel (für Camembert) oder Quittenchutney mit drei Gewürzen (für Blauschimmelkäse). Mal ehrlich: immer nur Crème Brûlée zum Nachtisch wird auch irgendwann langweilig. 😉

Confits pour Fromage

* Say «cheeeeeese«!

Salz und Brot

Bringt man ja nach altem Brauch (kennt den überhaupt noch wer?) netten neuen Nachbarn vorbei. Im Web 2.0 entspricht diesem traditionellen Wunsch nach Glück und Wohlergehen die Aufnahme in die Blogroll. Nach all den Designbeiträgen der letzten Tage gibt’s nämlich heute mal wieder was zu meinem weiteren Lieblingsthema Essen zu vermelden, wenn auch nicht von mir, sondern von Herrn Paulsen. Der hat nämlich aktuell ein Küchenblog eröffnet, das sich schon jetzt sehr appetitlich anliest: NutriCulinary. Da schmeck ich bestimmt öfter mal rein.

NutriCulinary

Foto: © Herr Paulsen sein Kiosk

Unerhört schön

Vor ein paar Wochen hab ich das Musiknetzwerk Last.fm für mich entdeckt und bin ganz begeistert. Nicht nur, weil ich mich damit beim Arbeiten angenehm mit zu 100% geschmackskompatibler Musik umplätschern lassen kann, sondern weil ich durch die ziemlich treffsichere Funktion „Ähnliche Künstler wie … spielen« nach längerer Zeit mal wieder ganz neue Künstlerinnen für mich entdeckt habe. Über Ähnlichkeiten zu Lou Rhodes (Lamb), Stina Nordenstam und Nouvelle Vague kam ich so unter anderem auf Anja Garbareks „Last Trick“, „Green Grass“ von Cibelle, einige Titel von Emiliana Torrini und die Alben „Not going anywhere“ von Keren Ann und „Melankton“ von Kate Havnevik. Sehr hörenswerte Musik mit Anklängen an die Apple-gehypten Popfeen Feist und Yael Naïm, deren glockenzarte Coverversion des Britney-Spears-Fegers »Toxic« gleichfalls sofort auf meiner Playlist gelandet ist.

Last.fm