Teilchen-Tie

Was hat die Kollision subatomarer Teilchen, wie sie in einer Blasenkammer sichtbar wird, mit einer Krawatte zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Doch als ich die seltsam wirbelnden Muster betrachtete, die bei solchen physikalischen High-Tech-Experimenten entstehen, fand ich, sie hätten durchaus das Zeug zu einem ebenso stylischen wie originellen Krawattendekor.

Da traf es sich gut, dass ich gerade nach einem persönlichen Geschenk für einen lieben Menschen suchte, der naturwissenschaftlichen Themen zugetan ist. Umgesetzt hat den wertigen Siebdruck mit silbergrauer Stofffarbe auf einer handelsüblichen dunkelblauen Seidenkrawatte das Hamburger Stoffdruckatelier Frohstoff, das ich hiermit gerne weiterempfehle.

Eine schöne und wertige Alternative zum herkömmlichen Copyshop-Stoffdruck, etwas teurer zwar, doch ich bin vom Ergebnis begeistert.

Teilchenkrawatte

Leider sind derart gemusterte Krawatten – weder mit klassischen, sich wiederholenden Mustern noch mit albernen gegenständlichen Motiven – in normalen Läden kaum zu finden. Dabei hielte die Natur noch so viele famose Krawattenmuster bereit: Zweige zum Beispiel, oder auch Gräser. Ich würde sagen, hier steckt Trendpotenzial!

Pöm*

Gestern abend hat mich ein Aufruf der famosen @uteweber, Sommergedichte zu twittern, zu einem Beitrag inspiriert, den ich – zunächst in drei einzelnen Strophen – in meine Timeline eingespeist habe. Mir gefiel die Idee dahinter so gut, dass ich meine kleine Ode noch einmal etwas überarbeitet und um eine weitere Strophe ergänzt habe. Hier nun die »reloaded«-Fassung:

Komm, es ist Sommer!
Lass uns Luft matratzen,
Sonnen brillen, Bade latschen.
Will mit Dir Hänge matten.
Denn es ist Sommer.

Spürst Du den Sommer?
Mir ist nach Bagger seen,
Korn blumen, Eis dielen.
Jetzt muss man Sand burgen.
Ich mag den Sommer.

Das ist der Sommer:
Alle woll’n Grill kohlen,
Schwimm reifen, Liege wiesen.
Könnt‘ ich nicht Bier garten,
dann wär’s kein Sommer.

Was für ein Sommer!
Wir konnten Arsch bomben,
Freund schaften, Wellen rauschen,
tagelang Strand laken.
Das war der Sommer.

* #pöm (»poem«) – der Hashtag für die getwitterten Beiträge.
Dank an @Klabauterzwerg für die Inspiration zur »Arschbombe«!

Sommer
Foto: Sonnenuntergang auf Bornholm | © formschub

Das trägt der Nerd am Herd

Wohl jeder Hobbykoch kommt früher oder später an den Punkt, wo er improvisieren will – oder muss: Bei spontanen Kochanfällen die heimischen Vorräte abzuscannen und überlegen, was daraus komponiert werden könnte, zum Beispiel. Oder aber angesichts nahender Gäste plötzlich siedendheiß feststellen zu müssen, dass eine der wichtigsten Zutaten für das zu kredenzende Dinnermenü fehlt. Dann wird aus Kochen Jazz. Dieser Gedanke gefiel mir so gut, dass ich ihn – eher für mich – in ein kleidsames T-Shirt-Design umgesetzt habe. Ich habe mir schon selbst eins bedrucken lassen, aber vielleicht gefällt es ja auch noch anderen Küchenkünstlern.

Kochen ist Jazz

Kresse im Haar

ankegroener Kresse

Hätte Anke Gröner diesen Tweet 24 Stunden früher vom Stapel gelassen, wäre sie auf jeden Fall schon gestern abend bei meinen 10 illustrierten Empfehlungen zum selbstgewählten Motto »Followfriday Absurd« dabei gewesen. Bleibt mir also nichts anderes übrig als eine Fortsetzung. Aber jetzt gehe ich erstmal meinen Quark bügeln.

Illustration: © formschub

Update: Leider sind viele der oben im Bild illustrierten damaligen User und Tweets bei Twitter nicht mehr zu finden (von wegen »Das Internet vergisst nichts«!). Ich konnte jedoch bis auf einen alle aus meinen archivierten Twitterdaten rekonstruieren:

»huch, kurz wurde mir schwindelig. stünde ich nun irgendwo, fielen womöglich dreizehn orangen dramatisch auf den asphalt.«

(@HerrTwiggs)

»Ah, lecker Taubensaft zum Morgen. Tauben – das Obst der City.«

(@MarkKnochen)

»Hätte ich einen Balkon, saugte ich ihn.«

(@brainqueen)

»Die Zahnpasta ist alle.“ „Nimm doch Schinkenbutter.«

(@JoSilberstein)

»Mir folgt ein Schatten aus Plüsch.«

(@Fledermaus)

»Mein Gemüt wurde vom Grinsen eines Erpels zertrümmert.«

(@Epitymbidia)

»die gesichter, die die raufasertapete bildet, flüstern mir stets, dass ich keine drogen brauche. eines schielt.«

(@augenblicklicht)

»Gestern beim Italiener: Oh Gott – MEIN WEIN ATMET NICHT MEHR!! Dramatische Szene, Stühle fallen um. Man hört aufgeregte Stimmen.«

(@UhrwerkOrange)

»Liebes Tagebuch. Heute ist ein guter Tag. Die Blätter sind gelb und die Luft riecht nach Enzymen.«

(@wiekeine)