Autor: ProstetnikVogonJeltz

Plopp, gieß, schüttel, back, mampf!

Vor ein paar Tagen stieß ich in meinem Vorratsschrank auf ein kurzzeitig vergessenes Lebensmittel-Mitbringsel aus dem letzten Dänemark-Urlaub, das ich bei einem Streifzug durch einen lokalen Supermarkt entdeckt hatte. Der Name, Just Bake, trifft es auf den Punkt: eine Backmischung für ein Bio-Sauerteig-Roggenbrot, die in der eigenen Verpackung angemischt und gebacken(!) werden kann.

Das klingt zunächst ziemlich strange (weshalb ich es auch gekauft hatte), aber es ist wirklich genial: die hitze- und wasserfeste Kartonverpackung hat die Form eines Kastenbrotes und ist mit einer zu 100% aus Biozutaten bestehenden, haltbaren Backmischung gefüllt (Weizen- und Roggenmehl, Weizen- und Roggenflocken, Grahammehl, Stärke, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, getrockneter Roggensauerteig, Jodsalz, Trockenhefe, Pflanzenfett und Glukose). Für die Zubereitung wird einfach ein kleiner Kunststoffverschluss in der Verpackung entfernt, 450 ml handwarmes Wasser eingefüllt und die Form wieder verschlossen. Eine Minute kräftig schütteln, den Pappdeckel der Verpackung abziehen und die Form mit dem Brotteig ca. eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C eine Stunde backen – fertig (s.u.).

Es duftet und schmeckt herrlich, macht keinen Abwasch und gelingt mit Sicherheit auch absoluten Backstümpern. Leider habe ich so etwas in den Regalen hiesiger (Bio-)Supermärkte noch nicht finden können – beim nächsten Trip ins Land der Dänen wird auf jeden Fall für Nachschub gesorgt.

Just Bake Rugbrød
Images: © Just Bake/Millstone A/S (above), formschub (below)

»Iieh, books!«

Verbirgt sich hinter der Aussprache der aktuellen Trendvokabel E-Books nicht vielleicht doch ein Hauch von Geringschätzung für »normale« Bücher? Gedrucktes? Papier? Alles oller analoger Kram von gestern? Wer sich die genialen Inszenierungen des Fotografen Thomas Allen aus zerschnibbelten und neu arrangierten alten „Pulp“-Buchcovern ansieht, wird diese Ansicht vielleicht noch mal überdenken. Augenkino vom Feinsten – gibt’s auch als Buch. Ergänzend gewährt der Künstler auf seiner Website zu einigen Motiven via »Making of« ein paar Blicke hinter die Kulissen.

(via textfairy)

Thomas Allen 23
Artwork and Photography: © Thomas Allen

Freitagstexter – Gewinner

Ich will nicht viele Worte verlieren – das haben die 32 Teilnehmer äußerst gekonnt übernommen – aber mit nur drei Plätzen komme ich bei der Siegerehrung diesmal nicht aus. Zu viele frivole, absurde, geschliffene, brachiale und pointierte Beiträge machten mir die Wahl nicht leicht. Doch jetzt hab ich’s:

Lobende Erwähnungen gibt’s für
vera chimscholli und ihre Beiträge »Vorbildliche Kühlkette« sowie »Männer warten beim Grand Brie auf Dita von Theke.«, sowie für den User »Markus3000« mit »TK-KG«.

3. Platz
stilhäschen: »Noch schnell sechs Kurze anner Kühltheke und dann ab nach Hause.«

2. Platz
Fischer: »So wird’s gemacht: Erst heimlich vom Joghurt naschen, dann schnell wieder auffüllen.«

1. Platz
Herr Ad: »Nudelauflauf mit Käse«

Danke an alle, herzlichen Glückwunsch und schön nächsten Freitag wieder mitmachen!

Freitagstexter Gewinner

Freitagstexter, 01.05.2009

Heute ist nicht nur Freitag, sondern auch frei. Trotz des weithin zu erwartenden schönen Wetters hoffe ich daher, dass sich schon heute (und bis Dienstag) eine hinreichende Zahl textwütiger Kombattanten beim erneuten hiesigen Gastspiel des Freitagstexters einfinden wird. Ein inspirierendes Bild steht bereit – Hirn stoßlüften und los!

Für Newbies hier nochmal der Link zur sorgsam gepflegten Chronik und eine Kurzanleitung: Betexte das untenstehende Bild mit einer wahlweise sinnvollen oder -losen Legende, die den Gastgeber (mich) möglichst so sehr begeistert, dass er den Pokal (und damit die Nachfolge) am kommenden Mittwoch an den Gewinner (Dich) weiterreicht. Viel Vergnügen.


Supermarkt
Photo: © Max Braun | Some rights reserved

Ja, wie finnisch denn das?

In den letzten Tagen bemerkte ich auf Plakaten und in Anzeigen ein Logo, das neu für mich war. Rechtzeitig vor Beginn der Hochsaison werden darauf potenzielle Urlauber von der Finnischen Zentrale für Tourismus mit dem Slogan »Visit Finland« auf das seenreiche Reiseziel im hohen Norden aufmerksam gemacht.

Das organische, simple und farbenfrohe Zeichen gefiel mir auf Anhieb, bei der Netzrecherche stellte sich heraus, dass es bereits seit Juni 2008 eingesetzt wird. Verantwortlich für die Entwicklung des grafischen Auftritts ist die finnische Designagentur SEK Design, auf deren Seite unter »our work« das Projekt kurz vorgestellt wird. Auch Mikael Kivelä, der (ehemalige) Senior Designer der Agentur, berichtete in seinem Designblog von der Entwicklung des Corporate Designs. Von den dort präsentierten Farbvarianten des Logos (s.u.) findet sich in den derzeit zugänglichen Medien bislang allerdings nur die rot-orangefarbene Variante mit dem hellblauen Slogan.

In der Pressemeldung zur Einführung des grafischen Auftritts im letzten Jahr werden die Grundzüge von Konzept und Logodesign kurz erläutert.

Das neue Logo wurde inspiriert von den Bewegungen des Wassers, dem finnischen Design, der Mitternachtssonne, den Nordlichtern und der felsigen Schärenlandschaft. Visit Finland setzt mit dem neuen Logo die angestrebte Positionierung mit »vier C’s« bildlich um. Die vier C’s stehen für »creative, cool, contrasting and credible« und werden wie folgt erklärt: Creative bezieht sich auf die einzigartige Natur und Kultur als Inspirationsquelle für vielfältige Musikkompositionen und Designkreationen. Cool steht für Finnlands erfrischendes Klima und die tausend Seen. Contrasting verweist darauf, dass die vier Jahreszeiten, die Mitternachts- und Polarsonne sowie die kulturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen interessante Gegensätze bilden. Credible soll für Finnland als sicheres und verlässliches Reiseland stehen.

Leider bleiben für mein Empfinden die mit dem Zeichen gestalteten Medien unter dem Niveau und hinter den Möglichkeiten zurück, die das Designkonzept verspricht. Wo auf den Seiten der Agentur und des Designers klare und frische Ideen und Umsetzungen angedeutet werden, präsentieren sich die Website und die meisten dort downloadbaren Broschüren in gepflegter Langeweile und uninspirierter Unübersichtlichkeit. Vielleicht ist auch die konsequente Implementierung des Designs noch nicht endgültig abgeschlossen – ich würde es mir wünschen.

Visit Finland

Erotisches

  • Trifft man im Fetisch-Swingerclub gelegentlich auf Gummipärchen?
  • Kann bei Ferienbeginn auf nordskandinavischen Autobahnen ein Samenstau auftreten?
  • Ist es normal, wenn ein Einser-Abiturient vor Freude über sein Zeugnis einen Notenständer kriegt?
  • Wird als kleine Stärkung für Bordellbesucher auf Wunsch ein Schälchen Puffreis gereicht?
  • Wie kann es sein, dass Seefahrerpioniere mit Hilfe von Sextanten navigierten, obwohl damals keine Frauen mitsegeln durften?

Lava Lamp
Photo (honni soit qui mal y pense): lava lamp, © wwarby | some rights reserved