Wettbewerbe, Wettbewerbe

Wer jetzt nicht im Urlaub ist, hat vielleicht gute Chancen, als einer der wenigen Hiergebliebenen bei laufenden Designwettbewerben zu punkten. Das Magazin w&v und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) rufen dazu auf, eine Wort-/Bildmarke für die Initiative »Vision Zero« zu entwickeln. Sie besteht in dem löblichen Ziel, baldmöglichst »Null Verkehrstote« auf deutschen Straßen vermelden zu können. Noch bis spätestens Freitag, den 15. August 2008, nehmen die Ausrichter kreative Entwürfe entgegen, der Gewinner erhält ein Anerkennungshonorar in Höhe von 3000 Euro, das auch die Abgeltung der Nutzungsrechte der Wort/Bildmarke umfasst. Interessante Hintergrundinformationen zur länderübergreifenden »Vision Zero« liefert eine ansprechende PDF-Broschüre der schwedischen Verkehrsbehörde Trafikverket.

Die Druckerei Stuerken aus Bremen ruft zum zweiten Mal auf zum Kalender-Design-Wettbewerb »Battle of Print«. Eingeladen sind alle Kreativen, in ideenreichen Entwürfen zum Thema »Höhen & Tiefen« ihre Fantasie spielen zu lassen. Ob (typo)grafisch, illustrativ oder fotografisch, was zählt, sind Idee, Qualität und eigener Stil. Zwölf der eingereichten Arbeiten werden von einer Jury in den »Battle of Print«-Kalender 2009 aufgenommen und zusammen mit allen Einsendungen im Rahmen einer Ausstellungsparty am 18. September 2008 gewürdigt. Bis spätestens 25. August können Entwürfe im Format DIN A3 eingereicht werden. Kohle gibt’s nicht, aber Ruhm und Publicity. Für mehr Informationen bitte hier klicken.

Wettbewerbe August 2008
Abbildungen: © Druckerei Stuerken | geralt / PIXELIO

Da geht’s lang!

Schon mal was von »Supernova«, »Fine Line«, »FoldOver«, »Global Expansion«, »Loops«, »Jawbreakers«, »Strobe«, »Nimbus«, »Stitch«, »Colorblind«, »Amoeba«, »Facets«, »Doodles«, »Flourish« und »Fibrous« gehört? Nicht? Dann wird’s aber höchste Zeit – zumindest für Artdirektoren und Grafik-Designer. Denn so heißen die brandaktuellen Logo-Design-Trends 2008, wie jedes Jahr aufgespürt und mit vielen repräsentativen Beispielen versehen von logolounge.com. Und nicht vergessen: Inspiration geht vor Imitation! 😉

Trends
(via Sprechblase)

Sparphabet

Angespornt durch einen Beitrag im Fontblog über den Wettstreit der Fonts mit den meisten Vektor-Ankerpunkten, habe ich mal versucht, mit möglichst wenigen auszukommen – ohne Rücksicht auf Schönheit oder optimierte Lesbarkeit. Et voilà: 68 Ankerpunkte für das komplette Versal-Alphabet. »Frugal« scheint mir ein passender Name für die genügsame Studie. Less points, anybody?

Update: Das Bild wurde aktualisiert. Ich hatte in der ersten Version übersehen, dass A und N gleich aussahen, was aber ohne zusätzliche Ankerpunkte behoben werden konnte.

Frugal

Runde Sache

Durch diese schicken Bierdeckel, die im idyllischen Berliner Gartenlokal Floriansgarten (Update: inzwischen geschlossen) auslagen, wurde ich gestern auf die französisch-niederländische Low-Cost-Airline transavia aufmerksam. Ein gelungenes Corporate Design, das mir auch deshalb gefällt, weil es rein zufällig einige meiner persönlichen Lieblingsfarben benutzt. Abgerundete, geometrische Retro-Fonts wie »Bauhaus« und »Blippo« sind anscheinend bei Erscheinungsbildern zur Zeit wieder schwer en vogue, wie auch der jüngste Relaunch von airberlin und das neue CD der Stadt Belfast zeigen. Mal sehen, wie weit der Trend trägt.

transavia Bierdeckel

Wer hat Angst vor CMY?

Beim Durchstöbern der unzähligen Profile auf dem New Yorker Kreativportal Coroflot weckte das Portfolio des Engländers Andy Smith heute spontan meine Begeisterung. Nicht nur, weil er in viele Motive mit seinem naiv-klaren, angenehm computerfreien Stil famose handgezeichnete Typographie einbaut, sondern auch, weil die zahllosen skurrilen Bewohner seines farbenfrohen Figurenkosmos auf Anhieb mein Herz gewonnen haben. Besonders angetan hat es mir das »3 Colour Monster« (unten rechts im Bild), das es in limitierter Auflage sogar als Poster zu kaufen gab. Leider inzwischen ausverkauft. Aber ein Besuch seiner Website (oder seines Blogs) lohnt sich dennoch auf jeden Fall.

Andy Smith Illustration
Illustrationen: © Andy Smith | by kind permission of the artist

Thronfolger?

Ein schwerer Schritt, ein mutiger Schritt, ein guter Schritt? Nach 13 Jahren wird einer der langlebigsten und, wie ich finde, besten und stimmigsten Werbespots Deutschlands abgelöst und damit der weit über die Zielgruppe der männlichen und weiblichen Friesenpilstrinker hinaus bekannte »Jever-Mann«, bislang verkörpert durch das Model Oliver Debray, vom Mutterhaus Radeberger in den Ruhestand geschickt.

Doch der Jever-Mann lebt weiter, in einem Remake, wenn man so will. Die Geschichte des Spots ist geblieben, das Konzept »Dünenwanderer« wurde fortgeführt, aus dem Off mit stimmungsvollen Zitaten und sparsamer Musik untermalt, Farbwelt und Rhythmus der Bilder wurden wieder aufgegriffen und selbst der Regisseur, Lazlo Kadar, ist derselbe wie 1995. Und doch, so finde ich, ging etwas verloren. Der (noch) unbekannte neue Darsteller, die Bildsequenzen mit Himmel, Landschaft, Pferden und vor allem die Schlusseinstellung, in welcher der vermeintliche frühere Einzelgänger in den Dünen jetzt auf gleichgesinnte Gesellschaft stößt, all das will bei mir keinen harmonischen Gesamteindruck hinterlassen. Meine Meinung, mein Bier. Der Satz »genau meine Art, loszulassen« ist mir z.B. zu werbisch, die Schlussszene zu »becksig«, der Schauspieler zu sorgfältig gecastet, die Bilder zu durchgestylt. Ich mochte den alten Jever-Mann lieber.

Tschüs, Oliver Debray.

Der neue Jever-Spot wurde erdacht und umgesetzt von der Agentur Ogilvy & Mather, Frankfurt. Hier nochmal der alte und der neue Jever-Mann im Vergleich.

Jever-Mann
Fotos: © Radeberger Gruppe KG / Friesisches Brauhaus zu Jever

Am Himmel die Worte

Ein feines Webspielzeug für Typographiefreunde: bei wordle werden eingegebene Textfragmente automatisch zu hübschen Clouds aufbereitet. Fonts, Farben und Layout können per Pulldown-Menü gewählt und zum Teil auch mit zufälligen Variationen versehen werden. Für das maritim-sommerliche Beispiel unten hab ich mal ein paar Zeilen aus einem meiner kürzlichen Amrum-Berichte verwendet. Mit Songtexten und Gedichten funktioniert es aber bestimmt noch besser. Muss ich gleich nochmal ausprobieren …

(schon wieder via Spreeblick)

wordle_Sample

Kopfscherzen

»Mann, hab ich’n Schädel!« – wer kennt ihn nicht, den qualvollen Befindlichkeitstribut beim Erwachen nach manchem allzu geselligen Abend?

Wie man einen täglichen (!) Schädel zur lieben Gewohnheit machen und damit obendrein noch Spaß haben kann, zeigt das Bilderblog Skull-A-Day. Auf Initiative der Designagentur Another Limited Rebellion in Richmond, USA, und mit kreativer Beteiligung der Blogleser gibt’s hier jeden Tag ein neues Schädelkunstwerk zu bestaunen – in 2D oder 3D, selbst gestaltet oder abfotografiert. Und damit nicht genug: der morbide veranlagte Designer kann sich noch dazu den handwerklich soliden Totenkopf-Freefont Skullphabet kostenlos herunterladen (Link via fontspace.com).

Skullphabet